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Blog - Lisa Dengler - Bring deine Libido in den Schwung 1

Die Libido ist ein empfindsames Zusammenspiel aus mentaler und körperlicher Gesundheit. Zu viel Stress und ein hormonelles Ungleichgewicht können dafür sorgen, dass die Lust im Keller landet. Wie hängt deine Libido mit deinem Lustverhalten zusammen und was bedeutet überhaupt lustvolles Leben?

Was bedeutet Libido?

Die Libido ist nichts, was wir auf dem Papier einzeichnen können oder genau messen können. Die Libido ist ein komplexes Zusammenspiel aus psychischer und physischer Gesundheit. Bei einer gesunden Libido gibt es auch keinen Richtwert. Sie wird nicht definiert durch die Häufigkeit von Sex oder darüber wie feucht du bist oder wie viel Lust du hast und wie häufig du Sex möchtest. Eine gesunde Libido ist individuell. Natürlich gibt es Zusammenhänge zwischen einzelnen Faktoren, aber im Grunde ist eine gesunde Libido genau das, was jedes Individuum für sich definiert.

Ursachen für Libidoverlust

Es kann verschiedene Gründe dafür geben, weshalb du das Gefühl hast, dass deine Libido gesunken ist. Solltest du schon über 6 Monate lang keine Lust empfinden und bemerken, dass dich das belastet oder dich aus deinem natürlichen Gleichgewicht bringt, dann betrachte gerne deine Libido genauer und suche nach möglichen Ursachen für deinen Libidoverlust.

Mögliche Ursachen könnten sein:

-Hormonelle Verhütung – ein komplexes Thema, denn die Pille und andere hormonelle Verhütungsmittel haben in vielerlei Hinsicht Nebenwirkungen und Einfluss auf den Hormonhaushalt, die Libido und die psychische Gesundheit. Hormonelle Verhütung kann schlecht für dein Sexleben sein, weil sie Hormone abschaltet, die für die Libido sehr wichtig sind. Frauen*, die hormonell verhüten berichten Studien zufolge von weniger Sex, weniger Lust, weniger Erregung und weniger Orgasmen. Wenn es bei der Pille nur um sichere Verhütung geht, empfiehlt es sich ggf. mit deine*r Gynäkolog*in zu sprechen und dich mit alternativen Verhütungsmethoden zu beschäftigen.

-Schmerzen beim Sex, vaginale Trockenheit oder durch hormonelle Verhütung bedingter Vaginismus.

-Hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft, Wechseljahre)

-Hormonelle Dysbalancen (z.B. Östrogendominanz)

-Krankheiten:

– Depressionen, Angststörungen & psychische Krankheiten

– Diverse Krankheiten wie Krebs oder Herzkrankheiten

– Medikamenteneinnahme

Natürlich gibt es auch noch weitere Ursachen.

WICHTIG ist vor allem, dass wenn einer oder mehrere der oben genannten Punkte auf dich zutreffen, ziehe bitte eine medizinische Person deines Vertrauens hinzu, um Ursachen und Behandlungsmethoden für deinen Libidoverlust zu erhalten.

Was bedeuten meine Hormone?

Hormone sind einfach bezeichnet biochemische Botenstoffe. Sie vermitteln die unterschiedlichsten Informationen und sind an ganz vielen verschiedenen Körpervorgängen beteiligt. Sei es die Ernährung, der Stoffwechsel, der Blutzucker, die Enzymbildung, das Wachstum oder natürlich auch die Sexualität.

Hormone werden auch an verschiedenen Stellen im Körper gebildet. Zum Beispiel in der Schilddrüse, im Hirn (der sog. Hirnanhangdrüse), der Nebennierenrinde, den Hoden und im Eifollikel.

Einfach gesagt: Hormone werden an unterschiedlichen Stellen gebildet und vermitteln ganz viele Informationen.

Hormone haben auch Einfluss auf deine Stimmung. Östrogene zum Beispiel, haben im weiblichen* Körper eine besondere Bedeutung, weil sie im Zyklus der Frau* beteiligt sind und ineinandergreifende Wirkungen haben. Sie werden hauptsächlich in den Eierstöcken produziert, werden aber auch in der Nebennierenrinde gebildet und sind zum Beispiel verantwortlich für die Bildung der Brust, für die Hautelastizität, die Sexualität und Lust.

Es gibt noch weitere Hormone wie das Progesteron, FSH und LH, die u.a. zusammen mit den Östrogenen im weiblichen Zyklus ganz entscheidende Stellen einnehmen. Frauen* berichten zum Beispiel von Schwankungen der Libido im Verlauf ihres Zyklus. Auch mit dem Eintritt in die Wechseljahre oder in einer Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt der Frau*.

Auch das Testosteron, bekannt als männliches* Sexualhormon ist wichtig für deine Lust und Libido Gesundheit. Wobei Männer* aufgrund ihres relativ gleichbleibenden Testosteronspiegels eine relativ gleichbleibende Lust empfinden, wirkt Testosteron auch luststeigernd auf den weiblichen* Körper.

Diese Hormone hier kennst du bestimmt auch: Adrenalin (wird in stressigen Situationen ausgeschüttet), Endorphine, Oxytocin (das Kuschelhormon). Besonders beim Sex werden viele der Glückshormone ausgeschüttet. Daraus folgt auch die Ausschüttung weiterer Neurotransmitter wie dem Dopamin zum Beispiel.

Wenn sich durch den Glückshormon Cocktail so massiv die eigene Stimmung verbessern lässt, ist Sex biochemisch betrachtet ein ziemlich gutes Mittel gegen Stress und Stresshormone.

Was aber, wenn Sex oder der Gedanke an Sex Stress verursacht?

Stress beim Sex

Hattest du schon mal Stress bei dem Gedanken an Sex?

Falls ja, dann bist du damit ganz bestimmt nicht allein. Stress und die Hormone, die mit Stress verbunden sind, haben einen massiven Einfluss auf unser Verhalten. Wir leben in einer Stresskultur, in der vieles sehr stressig ist. Da will man am Ende des Tages nur noch entspannen und seine Ruhe haben. Wenn die Partnerin oder der Partner dann auch noch Sex will, kann diese extra “Aufgabe” ganz schnell zu zusätzlichem Stress führen.

Stress ist einer der Nummer 1 Libido Killer. Doch warum könnte der Gedanke an Sex bei dir Stress verursachen?

1.Druck: Die Aufgabe als Frau* und Partner:in für ein gutes Sexleben zu sorgen. Manche Frauen* haben sogar das Gefühl, sie müssen ihrem/ihrer Partner*in zur Verfügung stehen. Auch Leistungsdruck gehört zu diesem Druck. Gedanken beim Sex wie: “Hoffentlich mache ich das so richtig. Gefällt ihm/ihr das?”

2.Schönheitsideale & Bodyshaming: Der Gedanke, dass wir ständig alles besser machen müssen und schöner sein müssen. Vergleiche mit anderen Frauen* oder mit Darsteller:innen aus Pornofilmen, die nur einseitige Körperformen zeigen, stärken das Unwohlsein und den damit verbundenen Stress.

3.Tabuthema: Wir haben lange vermittelt bekommen, dass Sex etwas Schmutziges sei und Frauen* nicht masturbieren. Für viele ist der Gedanke an Sex und Intimität mit Scham verbunden. Schlimmstenfalls mit Ängsten oder schmerzhaften Erfahrungen.

4.Mangelnde Kommunikation: Im ersten Schritt die fehlende Kenntnis über die eigenen Bedürfnisse und die des Partners/der Partnerin. Wenn die Bedürfniskommunikation nicht ausreichend stattfindet, dann wird Sex oft zum Aushalten und zum Warten auf das Ende, damit man sich wieder seinem Alltäglichen widmen kann.

Stress kann nicht nur deine Libido auslöschen, sondern weitere gesundheitliche Folgen haben. Daher ist es wichtig, dass du deine Stressoren frühzeitig erkennst für ausreichend Ausgleich sorgst.

Die bewusste intime Verbindung kann sehr entspannend und stärkend sein. Entscheide dich bei Stress auch gerne mal bewusst mit dir allein intim zu werden. Besonders der weibliche* Orgasmus schenkt dir Kraft und Energie.

Bring deine Libido in Schwung

Schöpfe aus deiner weiblichen* Kraft! Lust auf Sex ist ein Ausdruck deiner mentalen und körperlichen Ausgeglichenheit. Verbindest du dich mit deiner weiblichen* Schöpferkraft, dann ziehst du die Lust ganz automatisch in dein Leben.

Durch die Masturbation kannst du dir selbst Glücksgefühle schenken und außerdem deine Bewusstheit zu deiner Sexualität steigern. Regelmäßiges Masturbieren ist gesund und ein Orgasmus schüttet gleich einen ganzen Cocktail an Glücksgefühlen aus. Diese wirken sich positiv auf Stress aus, helfen dir dabei zu entspannen und stärken die Verbindung zu dir selbst.

Sexuelle Erregung im Alltag: Die Erregbarkeit von Frauen* ist faszinierend. Ein blödes Telefongespräch kann deine Lust in den Keller wandern lassen, doch eine romantische Nachricht zu lesen kann das Feuer sofort wieder entfachen. Was dich erregt und was du magst, weißt nur du. Wenn du im Alltag sexuelle Lust verspürst, dann ist das nicht peinlich, schmutzig oder notgeil, sondern mutig, sexy und dein gutes Recht!

Wenn du ein Buch liest oder einen Film schaust, in dem es heiß her geht, spür wirklich mal, was das mit dir macht, wenn du daran denkst. Diese Wärme und Energie kannst du dir bewusst machen und nutzen. Du darfst das zulassen, reinspüren und schöpfen.

Komm ganz in deine Weiblichkeit:  Du kannst dir zum Beispiel regelmäßig geführte Meditationen zur weiblichen+ Schöpferkraft anhören. Aber auch Meditationen, in denen du dich auf deine Brüste oder deine Yoni konzentrierst. Das leichte Ziehen und Kribbeln, das du spüren kannst, da liegt deine Kraft. Reinspüren, atmen, bewusst sein mit der Weiblichkeit. Sich selbst berühren, die Brüste massieren. Sich auf die Berührung konzentrieren. All diese Dinge helfen dir bewusst wieder in deine Lust zu kommen.

Wenn du in einer Partnerschaft bist und du glaubst, dass dein Libidoverlust mit deiner Partnerin oder deinem Partner zusammenhängt, dann ist es wichtig, dass du hier kein Blatt vor den Mund nimmst. Sprich in deiner (sexuellen) Beziehung an, was dir wichtig ist, um den Sex genießen zu können. Was gefällt dir und was regt deine Lust an?

Was gefällt dir vielleicht nicht? Es ist wichtig, dass du auch offen über das sprichst, was dich abturnt. Dabei geht es nicht darum den Partner zu verletzen. Ängste und Scham beim Thema Sexualität sind weit verbreitet und viele sagen lieber nichts, als ihrem Gegenüber das Gefühl zu geben er/sie mache etwas falsch. Doch nichts sagen ändert nichts.

Suche dir Hilfe in Gesprächen mit Freund: innen, Ärzte: innen, Therapeut: innen oder Coaches. Sprich unbedingt offen über deine Bedürfnisse.

Hinterfrage dabei auch die gesellschaftlichen Muster. Muss mein Sex immer so sein und meine Lust immer so? Muss mein Körper wirklich so aussehen oder das Leisten, wie es mir von anderen suggeriert wird? Hinterfrage auch deine Glaubenssätze, wenn es um das Thema Intimität, Sexualität und Beziehungen geht.

Die Gründe, aus welchen uns die Lust manchmal abhandenkommt, können stark variieren. Generell gilt: Auch mal keine Lust auf Sex zu haben ist ABSOLUT OKAY.

Stelle deine Fragen gerne in den Kommentaren oder persönlich im nächsten Women’s Health CAMP.

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